Es trug sich just zu jener Zeit zu, als ich ein neues Pferdchen für mich suchte, dass ich auf die schöne und edle Stute „La Passion“ traf. „La Passion“ war von graziler Gestalt, feinem Kopf und kleinen Öhrchen. Ihre braune Fellfarbe erinnerte sofort an Vollmilchschokolade. Ihre Mähne und der Schweif waren bei geschickter Pflege von seidig, feinem, schwarzglänzendem Haar- mit anderen Worten „La Passion“ war eine Augenweide.
Ich hatte das hübsche Pferdchen zur Probe erstanden und sie sollte in jenem kalten Winter genau 4 Wochen bei mir stehen, bis ich mich in aller Seelen- und Gemütsruhe entschieden hätte, sie zu behalten. Als die ersten zwei Wochen längst vergangen waren mit täglicher Arbeit wie Spazierengehen, Bodenarbeit und Reiten auf dem Platz sowie im Gelände und „La Passion“ mir bereits einige Liebesbeweise ihrer Gunst erbracht hatte, indem sie fleißig und talentiert mitarbeitete, beschloss ich, einen Ausritt allein mit ihr zu wagen. In der Nacht vorher hatte es kräftig geschneit. Die 15- minütige Strecke bis zum letzten Haus des Dorfes kannte „La Passion“ bereits gut und sie ging artig und vertrauensvoll im Schritt am langen Zügel vorwärts. Plötzlich, auf Höhe der Gartenpforte des letzten Hauses, blieb sie stehen, richtete sich auf und äugte misstrauisch über den Zaun.
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